
Glaubenssätze: „What you think is what you get“ – wie man sich jeden Erfolg verbaut oder eben nicht. Mir fällt keine bessere Einleitung ein, also ab zum Thema.
Glaubenssätze können positiv und negativ sein
Das Problem an Glaubenssätzen ist, dass sie sowohl positiv als auch negativ sein können und dass die negativen einen entscheidend schlechten Einfluss auf das Gelingen einer Sache haben. Also wenn beispielsweise eine neue größere Jobanfrage reinkommt, über ein Design-Gebiet, mit dem ich mich noch nicht so gut auskenne oder aber vorher nicht genau weiß, ob ich das Zeug dazu habe, dann meldet sich schnell mal eine innere Stimme, gepaart mit einer ungemütlichen Angst, die sagt: „Das kann ich nicht. Das ist mir viel zu viel. Was ist, wenn ich mitten im Prozess doch nicht liefern kann?“ In einer anderen Situation hat man vielleicht einen unzufriedenen Kunden und die innere Stimme wertet auf einmal die eigenen kreativen Fähigkeiten herab, weil eine schlechte Meinung von außen das Selbstwertgefühl zu senken versucht. Dann denkt man sowas wie: „Sowas passiert auch immer mir!“, „Ich bin wohl doch nicht gut genug.“ Das verdirbt die Stimmung und führt schnell mal zum Verzweifeln.
Warum sind negative Glaubenssätze so schädlich?
Weil sie unsere Aufmerksamkeit auf das richten, was nicht gut läuft und unsere Angst manifestieren. Viel schlimmer noch: Weil wir in aller Regel genau das bekommen, worauf wir uns konzentrieren, sei es gut oder böse. Und deswegen ist es wichtig, an positiven Glaubenssätzen zu arbeiten, sie immer wieder zu sagen und sich die schlechten abzugewöhnen. Sowas passiert nicht über Nacht, es ist ein langsamer Prozess, der aber reiche Früchte trägt. Deswegen gibt es jetzt von mir 3 positive Glaubenssätze, die mir schon oft den Ar*** gerettet haben.
3 meiner liebsten Glaubenssätze
„Ich kann das!“
Das ist ein positiver Glaubenssatz, der mich in sämtlichen Aufträgen und Design-Jobs über die Jahre einfach beflügelt hat. Ich sage mir das bei jeder relevanten Projektanfrage. „Ich kann das!“, „Ich habe schon viel geschafft, ich werde auch das schaffen!“, „vielleicht weiß ich nicht genau, wie, aber ich werde einen Weg finden!“ In dem Moment, wo ich mir das sage, fließen positive Gefühle und Energien durch meinen Körper und ich gehe selbstbewusster an das Projekt heran. Natürlich nur an Projekte, die für mich relevant sind. Wenn mich jemand fragt, ob ich eine politische Rede halten oder einen Motor ausbauen könne, werde ich selbstverständlich verneinen – da ändert der beste Satz nichts an den katastrophalen Folgen.
„Sowas passiert jedem mal.“
Wieder mal ist etwas schiefgegangen. Der Auftraggeber ist vielleicht unzufrieden mit dem Design oder Artwork, ist nicht einverstanden mit der Höhe der Rechnung, weil er den Arbeitsaufwand unterschätzt hat oder zahlt die Rechnung nicht und macht mich dann sogar noch bei anderen schlecht. Alles schon erlebt. Die Lösung? „Sowas passiert jedem mal!“, „Juhuu, jetzt habe ich einen unangenehmen Auftraggeber weniger!“, „Super, das gibt mir Zeit und Luft für neue Projekte!“, „Das mit dem Geld wird schon irgendwie“, „Der Weg zum Erfolg ist mit Scheitern gepflastert“. Ich weiß, das klingt zynisch, das ist es wahrscheinlich auch, aber was ist denn die Alternative? „Oh man, sowas passiert mir immer wieder“, „Mist, wenn der das herumerzählt, werde ich nie wieder Erfolg haben“, „Ach, wahrscheinlich ist Freelancer-sein doch nichts für mich“, „Ich kann die Rechnungen nicht bezahlen“. Das wäre katastrophal, weil wir immer das bekommen, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Es gibt ein Zitat von Henry Ford, das millionenfach zitiert wird. In jedem Buch über gute mentale Einstellungen oder Erfolg im Job habe ich es gefunden – also reihe ich mich ein und mache mit:
“Egal, ob Du denkst, Du schaffst es, oder ob Du denkst, Du schaffst es nicht – Du hast in jedem Fall recht!”
Und es ist wahr: Das worauf Du dich konzentrierst, das bekommst du auch. Mit positiven Einstellungen und Glaubenssätzen bist du deinem Ziel einen großen Schritt näher. Mit negativen wirst du es vermutlich nur aus der Ferne bestaunen aber keinen Schritt voran kommen.
„Ich werde der Beste sein!“
Wow, hoher Anspruch – ein bisschen mehr Bescheidenheit wäre nicht schlecht! … ja, aber warum eigentlich? Wenn es stimmt, dass wir das bekommen, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, dann macht es doch wenig Sinn zu sagen: „Ich werde ein kleiner Künstler sein, der seine Rechnungen bezahlen kann und sich hier und da was leistet.” Das ist nicht schwer zu erreichen. Trauriger Weise trifft es auf viele freiberufliche Designer und Künstler zu. Wenn ich mir aber sage, dass ich der Beste sein will, dann werde ich den ersten Glaubenssatz mit dem kleineren Ziel höchstwahrscheinlich so oder so erreichen. Noch wahrscheinlicher ist es aber, dass ich noch viel weiter komme.
Ich sage mir das sehr oft: „Ich werde der Beste sein!“ – selbst wenn ich nicht genau definieren kann, was das bedeutet. Aber ich jage das immer wieder durch meinen Kopf und es gibt mir enorme Motivation und Kraft, immer mehr über Design- und Kompositionstechniken zu lernen, mehr Bücher über Unternehmensführung, Kalkulationen, Erfolgsstrategien und Überwindung der kreativen Blockaden zu lesen und natürlich auch meine Tools und Programme am Mac zu üben, bis ich jeden Winkel und jede relevante Funktion kenne, beherrsche und immer bessere und schönere Artworks mit Photoshop und Modo gestalten kann.
Krisen, Umstände und Probleme sind real!
Mir ist klar – und dir muss das auch klar sein – dass man mit einem Spruch, den man sich vorsagt, nicht zum Helden wird. Es ist eher als Baustein oder als Werkzeug zu betrachten, das meinen Blick in schwierigen Situationen auf das Gute und Positive lenkt – auf das, was ich schon erreicht habe und auf den puren Glauben, dass es so schlimm schon nicht werden kann. Aber ich will hier auch erwähnt haben, dass es viele Umstände gibt, die man nicht ändern kann. Schwierige Kunden, eiskalte Durststrecken, gesundheitliche Probleme, familiäre Krisen oder Unfälle. Solche Dinge sind real und sie sind schwer zu durchleben. Der Punkt ist aber, dass ich in jeder Situation eine Sache immer kontrollieren kann: Meine eigene Einstellung. Ob ich glaube, dass etwas immer noch gut werden kann oder ob ich mich der Resignation hingebe, macht einen signifikanten Unterschied.
Ich habe von Menschen in Extremsituationen gelesen – z.B. Juden im KZ – die sich angesichts extremster Leiden nicht haben die Hoffnung und die Würde nehmen lassen, sondern selbst da noch das Gute im Blick hatten. Eine für mich unvorstellbare Sache, die mir Mut gibt, dass positive Glaubenssätze lebensverändernd sein können.
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