Da ist er, der iMac Pro. Auf den habe ich mich ja schon ein bisschen gefreut, seit ich von der Ankündigung der Apple Keynote gehört habe. Ob ich ihn mir leiste? :-)
Dieses Ding ist ein beinahe apple-untypisches Ungeheuer mit immenser Kraft in dem wirklich bemerkenswert schmalen und vertrauten iMac-Case. Ich hatte schon die Befürchtung, dass sich Apple aus dem Pro-Segment zurückzieht, wegen seiner Erfolge beim iPhone, aber zum Glück ist das (noch) nicht der Fall. Jedenfalls haben sie mit dem neuen iMac Pro gezeigt, dass sie noch Freude an großen und brutalen Arbeitstieren haben. Ich muss sagen, dass mich dieser Rechner wirklich sehr reizt und ich ihn vermutlich für nächstes Jahr als Betriebsausgabe einplane. Betriebsausgaben sind doch etwas wunderbares :-)
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Der iMac Pro und Photoshop Composings?
Warum ich auf diese verrückte Idee komme und dieses beinahe unbezahlbare Kraftpaket haben möchte? Nun, es gibt eigentlich nur zwei hauptsächliche Dinge in meinem Leben, die mich wirklich auf die Palme bringen! Zum einen sind das schlechte oder zu langsame Autofahrer und zum anderen schlechte, nicht reagierende oder stockende Computer. Momentan arbeite ich immer noch mit meinem treuen Macbook von 2012, das von den Spezifikationen her zwar so gut wie am Maximum ist, aber für den Hardcore-Betrieb mit Photoshop Composings oder CGI Renderings nicht mehr gut mithalten kann. Komme ich auf mehr als 100 Photoshop Ebenen – was in den meisten Fällen meiner Photoshop Composings der Fall ist – dann knickt das Macbook Pro einfach ein. Wenn es sich dann auch noch um Smartobjekte handelt, ist es deutlich schneller zu Ende mit der Künstlerfreude. Das Rendern in Modo oder After Effects CC dauert vergleichsweise lange. Zwar habe ich eine kleine Renderfarm, doch die Previews finden bei mir immer am Mac statt und der pumpt dann wie ein asthmatischer Käfer und fleht um Gnade. Von daher kommt mir der iMac Pro wirklich gelegen. Ich träume eigentlich schon lange von Computertechnik, die so gut und schnell ist, dass man gar nicht mehr merkt, dass man an einem Computer sitzt. Vielleicht ist das ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Flüssiges Arbeiten, ein Traum
Füge ich in meinen Photoshop Composings eine Ebene ein und passe sie an, dann möchte ich für die Anwendung von Filtern, Weichzeichnern oder Camera Raw Bearbeitungen einfach nicht lange warten müssen. Füge ich 30 High-Res-Bilder ein, möchte ich mir nicht erst einmal einen Kaffee machen gehen. Momentan gehört es zum Alltag dazu, dass alles stockt, wenn die Photoshop- oder Modo-Dateien richtig groß werden und ich unnötige workarounds nutzen muss. Das kostet Nerven und stört den Kreativ-Fluss, außerdem fangen die meisten hochkomplexen Bildbearbeitungen gerade da erst an, richtig Spaß zu machen ,wo man sich in vielen kleinen hochauflösenden Details vertiefen kann und das Artwork so richtig zum Leben erwecken kann. Ist der iMac da vielleicht die Lösung?
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Ein teurer Spaß für leistungshungrige User
Nunja, der Rechner ist und bleibt unendlich teuer! Der iMac pro mit maximaler Ausstattung kostet mehr als 15.000 € brutto abzüglich knapp 3.000 € Umsatzsteuer sind das immer noch 12.000€ für einen Computer!!! Das ist unfassbar heftig und erinnert mich an die Zeit der ersten Heimcomputer. Ich meine für 15k bekomme ich ein Auto, eine neue Küche oder 4-5 Chesterfield-Sofas!!! Ich glaube aber, dass man die Maxed-out-Variante nur in ganz speziellen Anwendungen wirklich braucht und das wird dann vermutlich sowas wie 8k-Videobearbeitung mit Final Cut oder Adobe Premiere in Echtzeit sein oder hochauflösende Virtual-Reality-Anwendungen. Also nichts für jemanden, der mal ein Video auf YouTube hochladen will oder seine Urlaubsfotos bearbeiten möchte. Im Falle Photoshop Composings und Renderings sollte man, wenn man wirklich einen iMac Pro kaufen möchte, auf eine ordentliche CPU- und RAM-Austattung setzen. Photoshop profitiert sehr von einer starken CPU. Für mich ist die 10-Kern-Variante wohl am attraktivsten wegen der 3,0 Ghz bzw. 4,5 Ghz Turboboost. Lieber ein paar weniger Kerne mit mehr Einzelleistung, als das große Paket. Ich denke, das macht auch preislich mehr Sinn. Arbeitsspeicher kann man nie genug haben, aber ob man wirklich mehr als 64 GB RAM für Photoshop Composings braucht, weiß ich nicht. Man müsste da erst einmal testen ob 128 GB RAM ausgereizt werden können. Vielleicht reichen ja sogar die in der Standardausstattung vorhandenen 32 GB. Meine jetzigen 16GB sind für meine Photoshop Montagen auf jeden Fall nicht genug.
Leider kein Nachrüsten möglich
Man muss sich das sowieso vorher gut überlegen, welche Austattung man kauft, da es keine Möglichkeit gibt, diese später nachzurüsten.
Die Information, die ich hier gegeben habe stimmt nicht ganz. Ein Aufrüsten mindestens des RAM und SSD lässt sich in der Theorie bewerkstelligen, allerdings mit sehr großem Aufwand. Das nicht modulare All-in-one-Design muss erst auseinandergebaut werden, also Display abnehmen und sich dann durch das Innenleben kämpfen. Für Bastler wäre das also durchaus möglich und damit ergibt sich auch ein bisschen Sparpotenzial. Für jemanden wie mich, der an ein 5000-Gerät lieber nicht Hand anlegt, gibt es noch den Weg, Apple selbst mit dem Nachrüsten zu beauftragen – sicher dann ohne Sparpotenzial. Für Fans des gepflegten Nachrüstens kommt nächstes Jahr der neue modulare Mac Pro. Für Freunde von All-in-One Lösungen ist der iMac Pro sicher eine tolle Lösung.
Also mein Fazit: Auf jeden Fall also ein tolles Gerät, das ich für mein Business in Erwägung ziehe und ich freue mich – als alter Apple-Liebhaber – dass die Jungs uns leistungshungrige Kreativjunkies noch nicht vergessen haben. :-)