Kurz vor dem Sommerurlaub bekam ich noch eine kleine Anfrage für eine Bildkreation mit den Kampfrettern der Bundeswehr. Im Folgenden zeige ich Euch, welche Schritte und Techniken ich in der Bearbeitung vorgenommen habe.
Es gab zuerst ein Foto, auf dem im Vordergrund Soldaten zu sehen waren, die gerade im Begriff standen, einen liegenden Verwundeten zu versorgen und im Hintergrund verschiedene Häuser und weitere Soldaten, die einen heißen Konflikt simulierten. Dazu bekam ich vom Auftraggeber ein entsprechendes Bild, um Farblook und Wirkung deutlich zu machen.
Aufgrund der thematischen Ähnlichkeit sollte so ein Bild für die deutsche Version der Kampfretter anlässlich spezieller Ehrungen und Urkunden eingesetzt werden. Die Grundlage der Bildbearbeitung war dann folgendes Bild.
Originalfoto mit freundlicher Überlassung von Björn Trotzki
Um dem gestellten Ziel näher zu kommen, begann ich zuerst mit der Freistellung. Der gesamte Hintergrund sollte ausgetauscht werden, so dass nur noch die Soldaten im Vordergrund standen. Ich arbeite für diesen Schritt am Liebsten mit dem Maskierungsmodus und einem mittelweichen Pinsel.
Einen Teil des Rasens habe ich nachträglich wieder übernommen und farblich angepasst, um den Übergang zu verfeinern. Zudem habe ich mit einer schönen Wüstenlandschaft von einer meiner Lieblingsseiten für Stockfotos – CGTextures – den Untergrund ausgetauscht und im Hintergrund mit einer leichten Ellipse eingefügt. Das “Blut” am Rücken des Verwundeten wurde einfach mit Brushes von Spritzern und Dreck auf einer neuen Ebene auf “Multiplizieren” gepinselt. Außerdem habe ich Schatten ins Bild gemalt. Ein solider Weg hierfür ist eine maskierte “Tonwertkorrektur” mit dem Tonwertumfang von 0 bis 50 oder 100, mit der dann der natürliche Schattenverlauf nachgebildet wird.
Die starke Einfärbung habe ich mit verschiedenen Einstellungsebenen erreicht – zum Beispiel mit Farbbalance und in den Tiefen, Mitten und Höhen jeweils gleichmäßige Verschiebungen nach rot und gelb. Außerdem verwende ich zum Färben gerne Verlaufsumsetzungen, mit denen man mit ein bisschen Übung eine sehr große Kontrolle über das Erscheinungsbild hat. Der Verlauf von links nach rechts kooperiert mit dem Histogramm, oder mit anderen Worten: Die linken Farbabstufungen des Verlaufs legen die dunklen Farbtöne fest und die rechten die hellen Farbtöne. Alle Farbtöne dazwischen können mit neuen Ankerpunkten im Verlauf festgelegt werden. Das macht das Färben zu einer sehr detaillierten und kontrollierten Geschichte. Und durch die Einstellungsebene und auch der Möglichkeit, die Deckkraft zu regeln, bleibt die Arbeitsweise non-destruktiv und somit professionell.
Den Kontrast auf der Kleidung und den Körpern der Personen habe ich hauptsächlich mit Dodge & Burn auf einer in Vollgrau eingefärbten und auf weiches Licht gesetzten Ebene erzielt. Im Hintergrund sollte nun noch ein landender Helikopter eingesetzt und mit wirbelndem Staub versehen werden. Den Staub habe ich größtenteils mit Brushes gepinselt. Eine hervorragende Website für Brushes ist übrigens http://qbrushes.net/ . Die starken Lichter aus dem Hintergrund, die als Feuer oder einfach als surreale Filmszene gedeutet werden könnten, wurden mit einigen Verlaufsebenen auf “Hartes Licht” von hellbeige in 100% Transparenz und mit einer Skalierung von ca. 60% erstellt. Diese wurden dann links und rechts neben den Soldaten angelegt, außerdem habe ich noch ein paar Texturen mit Flares benutzt und mit “Negativ Multiplizieren” auf die hellen Bereiche gelegt, um die Dramatik noch erheblich zu steigern.
Der äußere Bereich wurde dann mit maskierten Einstellungsebenen etwas abgedunkelt und entsättigt. Staub wurde ebenfalls mittels Texturen eingefügt und mit der Weichzeichner-Galerie weichgezeichnet.
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