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Reine und glatte Haut mit „Dodge & Burn“

Themen: Bildbearbeitung, Tipps und Tricks
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Dodge_and_Burn_model_hautretusche_retuschiert

Es muss ja nicht immer gleich die Frequenztrennung sein – denn es gibt einen sehr einfachen und wirklich effizienten Weg, Hautunreinheiten, Falten und Fragmente zu entfernen und diesen Weg erläutere ich in diesem kurzen Beitrag.

Um die Haut einheitlicher und reiner erscheinen zu lassen, legt man sich zunächst mit der Tastenkombination Cmd/Strg + Shift + N eine neue Ebene an. Im folgenden Dialogfenster wählt man den Ebenenmodus Weiches Licht aus und setzt ein Häkchen bei „Mit neutraler Farbe füllen (50% grau)“. Mit dieser Ebene hat man nun eine so genannte „Dodge and Burn“-Ebene erstellt. Dodge and Burn – oder zu deutsch Abwedeln und Nachbelichten – ist eine Technik, die die Dynamik und die Lichtwirkung im zu bearbeitenden Bild verbessert, indem sie die hellen und dunklen Bereiche verstärkt und somit die Gesamtwirkung dramatisiert. Um sich diese Technik für die Hautretusche dienlich zu machen, muss man wissen, dass die Farbinformation im Schattenbereich – zB in einer Falte – trotz der Helligkeitsunterschiede gleich sind zu den helleren Bereichen. Das bedeutet also, dass wenn man innerhalb eines Schattens auf der Haut nur die Helligkeit verändert und der restlichen Haut anpasst, die natürliche Hautfarbe erhalten bleibt.

Um das zu erreichen, wird die Haut nun einfach mit einer weichen und recht kleinen Pinselspitze bearbeitet, indem die dunklen Unreinheiten auf der Oberfläche mit dem Abwedler aufgehellt werden und die zu hellen Stellen mit dem Nachbelichter abgedunkelt werden. Die Belichtung sollte dabei auf unter als 20% eingestellt sein, damit die Veränderungen nicht ausreissen. Die Pinselspitze sollte dabei nicht größer sein, als der zu bearbeitende Punkt, da sonst die Ränder mit verändert werden, was zu unsauberen Ergebnissen führen könnte.

Tipp 1: Um den Workflow zu optimieren, kann man auch nur in einem der beiden Modi – zB dem Nachbelichter – arbeiten und zum Anwedeln einfach die Alt-Taste gedrückt halten, so schaltet man automatisch in den gegenteiligen Modus um.

Tipp 2: Es kann passieren, dass die Ebene ausbrennt – also dass zu viel abgewedelt oder nachbelichtet wurde, was daran zu erkennen ist, dass die “Dodge and Burn”-Ebene im Ebenenfenster komplett weiße oder schwarze Stellen bekommt. Wenn das passiert, werden keine weiteren Veränderungen auf dieser Ebene mehr angenommen und es empfiehlt sich, sich die gleiche Ebene erneut zu erstellen und auf dieser weiterzuarbeiten. Wenn die Veränderungen nicht intensiv genug sind, kann man auch mit dem Ebenenmodus Ineinanderkopieren experimentieren. Bei mir hat das insbesondere bei Textilien schon des Öfteren gute Wirkungen gezeigt.

Mit ein wenig Geduld kommt man so zu einer sehr schönen und reinen Haut, ohne die Struktur durch Weichzeichner zu beeinträchtigen oder mit dem Kopierstempel Pixelwerte zu verändern. Die „Dodge & Burn“-Ebene meines Beispiels sieht so aus:

Wie man sehen kann, wurden selbst die störenden Haare im Gesicht beseitigt. Zugegeben – das geht mit dem Stempelwerkzeug schneller und einfacher aber was ich zeigen möchte ist, dass es möglich ist und vor allem ohne großen Aufwand zu sehr sauberen Ergebnissen führt.

Allezeit viel Erfolg mit dieser einfachen und effektiven Retuschetechnik.

©Lesya Leyman – Vielen Dank für die Unterstützung!





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Rüdiger Lauktien
ist seit 2011 freiberuflicher Designer und Digital Artist aus Berlin, hat Kommunikationsdesign studiert und bloggt seine Gedanken und Tipps zu den Themen Postproduction und Bildmontagen mit Photoshop, allgemeines Design und Selbstständigkeit.

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